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„Perspektive für Geflüchtete aus Sierra Leone“

„Perspektive für Geflüchtete aus Sierra Leone“

Der Zentralrat der afrikanischen Gemeinde in Deutschland (ZAGD e.V.) unterstützt die Forderungen von Menschen aus Sierra Leone in München.

Vorstandsvorsitzender Abayomi Bankole: „Die Geflüchteten brauchen eine sichere Aufenthaltsperspektive“

Der Zentralrat der afrikanischen Gemeinde in Deutschland e.V. (ZAGD) unterstützt den friedlichen Protest der sierra-leonischen Community in Bayern und fordert eine sichere Aufenthaltsperspektive für die betroffenen Menschen.

„Wir appellieren an die zuständigen Behörden, die humanitäre Notlage der Menschen aus Sierra Leone anzuerkennen und von Abschiebungen abzusehen“, sagt Abayomi Bankole, der Vorstandsvorsitzende des Dachverbands ZAGD e.V. „Bei einer Abschiebung nach Sierra Leone besteht die Gefahr, dass diese Menschen verfolgt, bestraft, gefoltert oder getötet werden.“

Seit Ende Oktober demonstrieren laut Medienberichten zum Teil mehrere Hundert Menschen aus Sierra Leone vor der Zentralen Ausländerbehörde in München. Dort finden derzeit Anhörungen durch eine sierra-leonische Botschaftsdelegation statt. Damit soll überprüft werden, ob die Menschen, die als Sierra Leoner in Bayern registriert sind, auch wirklich aus dem westafrikanischen Land kommen. Nach Angaben des Bayerischen Flüchtlingsrats sollen dazu die Physiognomie, der Dialekt, etwaige Tätowierungen und Kenntnisse über landestypische Traditionen überprüft werden.

Werden den Vorgeladenen von der Delegation Reisedokumente ausgestellt oder wird ihnen unterstellt, aus einem anderen Land zu kommen, droht ihnen die Abschiebung nach Sierra Leone. Verweigern die Betroffenen bei der Anhörung zu erscheinen, droht ihnen eine Zwangsvorführung durch die Polizei.

Viele der Geflüchteten haben Arbeit gefunden oder leben seit mehr als zehn Jahren in Bayern. „Sie brauchen eine Zukunftsperspektive in Deutschland“, betont Bankole.

Der Zentralrat der afrikanischen Gemeinde (ZAGD) wurde im Jahr 2012 als erster Bundesdachverband für Menschen afrikanischer Herkunft in Deutschland gegründet. Der ZAGD vernetzt und unterstützt aktuell 75 Dachverbände, Vereine und Initiativen, die sich für die gesellschaftliche Teilhabe von Menschen afrikanischer Herkunft engagieren.

Pressemitteilung 18. 11.2021

 

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